Bis du auch ein Fan von Pro- und Kontralisten? Oder was hilft dir bei schwierigen Entscheidungen?
Manchmal stecken wir fest, drehen uns im Kreis und können einfach keine Wahl treffen. Es lässt uns nicht mehr los. Was soll ich nur tun?!?
Immer wieder darf ich Menschen bei großen Lebensentscheidungen begleiten. Oft sind diese insbesondere dann besonders herausfordernd wenn mehrere Personen beteiligt sind, die vielleicht unterschiedliche Haltungen haben oder von unseren Entscheidungen betroffen sind. Gerade als Eltern stehen wir oft vor großen Entscheidungen die das Leben unserer Kinder maßgeblich beeinflussen.. Schwierig wird es manchmal auch dann, wenn es scheinbar keine gute Option gibt und wir eher in dem Zustand sind von etwas weg zu wollen. Keine der Optionen fühlt sich nach einem „JA“ an, oder es fällt uns schwer „NEIN“ zu sagen. Auch wenn noch andere Themen (manchmal unbewusst) mitwirken kann das dazu führen dass es sich unmöglich anfühlt eine Entscheidung zu treffen. Dazu später mehr.
„Das Herz hat seine Gründe, die die Vernunft nicht kennt.“ (Blaise Pascal)
Aufzulisten was für und gegen einen Entschluss spricht ist eine gute Möglichkeit um sich zu sortieren und zu visualisieren was es alles zu bedenken gibt. Häufig ist es jedoch so, dass wir Entscheidungen relativ schnell intuitiv treffen und dann im Nachhinein argumentativ begründen.
Überhaut scheinen komplexe Entscheidungen unser Arbeitsgedächtnis zu überfordern und es macht in solchen Fällen Sinn auf die Intuition zu vertrauen, da hier unsere Lebenserfahrungen mit hineinspielen die uns oft gar nicht direkt bewusst sind.
Abzugrenzen ist dies von spontanen Bauchentscheidungen wie Spontankäufen oder ähnlichem.
Und was können wir nun tun, wenn wir mit schwierigen Enscheidungen fest stecken? Hier ein paar Impule und Techniken die ich teilweise auch im Rahmen meiner therapeutischen Arbeit nutze:
- Legt eine Pause ein. Ihr denkt, diskutiert und sprecht seit viel zu langer Zeit über dieses eine Thema? Nehmt (wenn möglich) Druck raus und legt eine (klar festgelegte) Pause für das Thema ein. Wichtig ist es hierbei das selbst bzw. einander gegebene Versprechen auch einzuhalten.
- Kommt aus dem Entweder-Oder raus. Gibt es vielleicht noch weitere Möglichkeiten als nur die beiden? Und sei es „keines von beiden“ oder „etwas ganz anderes“?
- Nehmt den Körper mit rein in den Entscheidungsprozess. Z.B. indem ihr Zettel auf den Boden legt mit den zur Wahl stehenden Optionen. Spürt nach wie sie die jeweiligen Enscheidungen anfühlen. Was macht das mit deinem Körper wenn du dich auf Möglichkeit A/B/C stellst? Was ist hier vielleicht noch wichtig?
- Macht einen Future Pace: Legt einen Zettel für „Jetzt“ und mehrere Zettel für die möglichen Entscheidungen auf den Boden und stellt euch hintereinander darauf. Wie würde eurer Lebensweg mit den jeweiligen Punkten aussehen? Spüre nach: wie geht es mir mit dieser Entscheidung? Was hat dieser Schritt verändert? Wie war der Weg hierher? Was ist noch wichtig?
Und zuletzt: oft geht es gar nicht um die Entscheidung selbst, sondern ein anderes Thema steht sozusagen davor. Das kann ein Versprechen sein dass wir uns selbst oder jemandem gegeben haben. Dass kann eine schwierige Erfahrung sein die uns beeinflusst. Das können wichtige Werte oder ähnliches sein die uns daran hindern klar zu sehen. Werden diese Hindernisse oder Themen bearbeitet wird die eigentliche Entscheidung meist auf plötzlich ganz klar und leicht. Ich staune immer wieder.
Gern begleite ich euch dabei oder bei anderen Themen in eurem Leben im Rahmen von systemischer Einzel-, Paar - und Familientherapie und Elterncoaching.
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