Weihnachten war als Kind das größte aller Feste. Ich erinnere mich an diese ganz besondere Stimmung die in der Luft lag. An leckere Plätzchen, Weihnachtslieder und rote Backen vor Aufregung. Besonders aufregend war es auf die Bescherung zu warten... Und dann dieser Moment als wir endlich in das Wohnzimmer gehen durften.
Zugleich erinnere ich mich daran dass es jedes Weihnachten Streit gab. An den Stress vor der Bescherung. Die gespannte Stimmung am Vormittag des 24ten. Wie meine Eltern wie verrückt herumwuselten um alles schön zu machen und vorzubereiten.
War das bei euch auch so?
Als wir dann selbst Kinder bekamen, kam die Frage auf wie wir eigentlich unser Fest gestalten wollen. Was uns wichtig ist. Traditionen sind schön. Gerade auch für Kinder, denn feste Rituale geben halt und Orientierung. Sind erwartbar und wir können uns darauf freuen.
Für mich sollen Traditionen etwas Schönes sein - und nichts was mir das Leben schwer macht. Denn gut gemeint ist nicht unbedingt gut gemacht.
Wenn wir mit anderen gemeinsam feiern ist es oft ein Ausbalancieren verschiedenster Bedürfnisse. Die unserer kleinen Kinder lassen sich oft nur schwer aufschieben.
Und so kann ein 5-Gänge-Menü vor der Bescherung für sie zur Qual werden. Oder der Besuch der Mitternachtsmesse eine Belastungsprobe für die ganze Familie werden.
Folgene Fragen könnten hilfreich sein bei der Gestaltung:
Wieviel Besuch, wieviel Gesellschaft tut uns gut? Wo können wir Pausen einbauen/die Akkus wieder aufladen. Können wir die Schlafenszeiten einigermaßen einhalten damit wir nicht völlig übermüdete Kinder schaukeln müssen? Haben wir alle genug frische Luft und Bewegung bekommen?
Lässt sich das Ganze vielleicht etwas entzerren und kann manch ein Angehöriger vielleicht schon vorab oder im Anschluss besucht werden?
Wollen wir das alles wirklich?
Atmen. Immer wieder durchatmen und nachspüren...
Wir passen unser Fest immer wieder unserer Familiensituation und vor allem auch dem Alter und Entwicklungsstand unserer Kinder.
Wir gestalten es so, dass diese besonderen Tage für uns alle schön sind.
Hier ein paar unserer ganz persönlichen Entscheidungen die es uns etwas leichter machen und mit denen wir (momentan) sehr glücklich sind:
Es gibt es kein aufwändiges Menü sonder Raclette. Da kann sich jeder etwas zusammenstellen und es geht sogar vegan/vegetarisch. Wir müssen nicht lange in der Küche stehen, und es brennt weder etwas an (außer man packt die Pfännchen zu hoch), noch fällt es in sich zusammen oder wird nicht rechtzeitig fertig..
Es gibt eine kleine Bescherung vorab für die kleinen und müden Kinder und niemand wird gezwungen sitzen zu bleiben.Auch an Weihnachten ist uns Nachhaltigkeit wichtig. Deshalb werden die (wenigen) Geschenke meist vorher abgesprochen und in Tücher verpackt. Wir schenken uns und unseren Liebsten wenig und gerne etwas das gemeinsam Zeit statt Zeug beinhaltet. Also beispielsweise ein gemeinsames Frühstück oder ein Schwimmbadbesuch.
Wir essen vegetarisch und unser Weihnachtsbaum ist ein wunderschöner alter Ast. Ein Geschenk des Sturmwinds vor einigen Jahren. Im Lichte unseres Weihnachtsasts ist unsere Jüngste geboren und wir lieben ihn sehr.
Mit Säugling an Bord war der 25te nur für uns als Familie reserviert, abgesehen von einem gemeinsamen Frühstück mit Angehörigen, denn wir alle brauchten die Ruhe.
Es gibt so viele Wege, dieses Fest der Liebe zu gestalten. Was sind eure?
Ich wünsche euch Mut dazu, das Fest so zu gestalten dass es für euch alle angenehm ist. Schaut auf eure Bedürfnisse und traut euch bei Bedarf die eine oder andere Tradition über Bord zu werfen. Um im nächsten Jahr wieder neu zu schauen wie ihr, auch angepasst an das Alter eurer Kinder und alle eure Bedürfnisse euer Weihnachstsfest gestaltet möchtet. Uns ist ein schönes, friedliches Zusammensein an diesen Tagen in denen ein bestimmter Zauber in der Luft liegt das Wichtigste am Fest der Liebe. Und das Strahlen in den Augen der rotbackigen Kinder.
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